intime briefe
Künstlerhaus, œnm-Atelier
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg
PROGRAMM
„Briefe – Heloisa“ für Schalmei solo und Akkordeon solo (2012)
„Oktopus“ für Klarinette, Violoncello und Akkordeon (1998)
MITWIRKENDE
œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musikSarah Nemtsovs „Briefe – Heloisa“ bezieht sich auf den Briefwechsel zwischen der Äbtissin Heloisa und dem Theologen und Mönch Petrus Abaelardus, wie die in der Epoche gebräuchlichen latinisierten Formen ihrer Namen lauteten. Eckhard Weber lässt uns wissen: „Héloïse (1095–1164) und Pierre Abélard (1079–1142) waren zwei Menschen, die in den engen Spielräumen einer Zeit, in der nahezu sämtliche Lebensbereiche der Gesellschaft von der Religion durchdrungen waren, eine verblüffende geistige Freiheit und Unabhängigkeit zeigten, auch wenn sie dafür große Widrigkeiten zu erleiden hatten. Die in einem Nonnenkonvent aufgewachsene Héloïse lernte als junge Frau den älteren Pierre Abélard kennen, bald schon entwickelte sich eine heimliche Liebesbeziehung. Als Héloïse einen Sohn gebar, wurde eine – ebenfalls heimliche – Ehe arrangiert. Jahrzehnte sollten Héloïse und Abélard getrennt sein, beide lebten in verschiedenen französischen Klöstern, Héloïse stieg zur Priorin, später zur Äbtissin auf. Das voneinander getrennte Paar hielt in einer umfangreichen Korrespondenz Kontakt zueinander. … Briefe – Heloisa behandelt die Themen Zweisamkeit und Einsamkeit, die beiden Duopartner sind klanglich miteinander verwoben, stehen musikalisch aber auch unabhängig voneinander.“
Für Georg Katzer, den ostdeutschen Komponisten, der ein ungeheuer vielgestaltiges Werk hinterlassen hat, war das Akkordeon ein bevorzugtes Instrument, was sicher auch mit seinem engen Kontakt mit dem Akkordeonisten Gerhard Scherer zu tun hat. Für ihn und seine Schüler hat er etliche Werke komponiert. „Oktopus“ zeigt ihn als einen Komponisten, der Klangsinnlichkeit, Eleganz und hohen kompositorischen Anspruch zu verbinden weiß.
Das Programm wird in den nächsten Wochen um weitere Werke ergänzt.