gassenhauer
Künstlerhaus, œnm-Atelier
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg
PROGRAMM
Trio für die Klarinette, Violoncello und Klavier B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“ (1797)
„Nachtstück“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (1998/2008)
„Passac9lia“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (2009)
„Fuel“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (2010)
MITWIRKENDE
œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musikUrsprünglich bezeichnete das Wort Gassenhauer jemanden, der rasch und mit lauten Schritten durch eine Gasse lief oder überhaupt nachts lärmend auf den Straßen unterwegs war. Später übertrug man die Bezeichnung von der Person auf Lieder und Tänze, die auf der Gasse gespielt wurden. So wurde das Wort bereits um 1500 gebraucht und meinte ganz allgemein ein volkstümliches Lied, bis 1773 von Herder die Bezeichnung Volkslied für diese Art von Musik eingeführt wurde. Das Wort Gassenhauer hielt sich freilich weiterhin, wandelte seine Bedeutung aber insofern, als es nunmehr eine besonders gängige, beliebte, populäre Musik meinte. Offenbar erreichte eine Melodie aus Joseph Weigls komischer Oper „L’amor marinaro“ (deutsch „Der Korsar aus Liebe“ oder „Die Liebe unter den Seeleuten“) diesen Status. Jedenfalls wurde Beethovens Trio op. 11 als „Gassenhauer-Trio“ bezeichnet, weil er diese Melodie im Finale aufgriff und variierte. Aber wie steht es nun um Gassenhauer und Neue Musik? Gegenüber seinem Schüler Karl Amadeus Hartmann meinte Anton Webern einst, dass die Zeit kommen werde, wo man seine Melodien auf den Straßen pfeifen würde. Hartmann entgegnete, dass man wohl eher auf sie pfeifen würde. Leider hat er recht behalten. Seien wir gespannt, ob und wie sich Jörg Widmann, Sebastian Fagerlund und Theodor Burkali zum Populären verhalten.