Atelierkonzerte

gassenhauer

Freitag, 19. Januar 2024, 19:30
Samstag, 20. Januar 2024, 19:30

Künstlerhaus, œnm-Atelier
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

PROGRAMM

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)
Trio für die Klarinette, Violoncello und Klavier B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“ (1797)

Jörg Widmann (* 1973)
„Nachtstück“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (1998/2008)

Theodor Burkali (* 1975)
„Passaca9lia“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (2009)

Sebastian Fagerlund (* 1972)
„Fuel“ für Klarinette, Violoncello und Klavier (2010)

MITWIRKENDE

œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musik
Theodor Burkali. Klarinette
Sebestyén Ludmány. Violoncello
Nora Skuta. Klavier

Ursprünglich bezeichnete das Wort Gassenhauer jemanden, der rasch und mit lauten Schritten durch eine Gasse lief oder überhaupt nachts lärmend auf den Straßen unterwegs war. Später übertrug man die Bezeichnung von der Person auf Lieder und Tänze, die auf der Gasse gespielt wurden. Als dann diese Art Musik als Volkslied bezeichnet wurde, wandelte das Wort Gassenhauer seine Bedeutung und meinte nunmehr eine besonders gängige, beliebte, populäre Musik. Offenbar erreichte eine Melodie aus Joseph Weigls komischer Oper „L’amor marinaro“ diesen Status. Jedenfalls wurde Beethovens Trio op. 11 als „Gassenhauer-Trio“ bezeichnet, weil er diese Melodie im Finale aufgriff und variierte. Aber wie steht es nun um Gassenhauer und Neue Musik? Gegenüber seinem Schüler Karl Amadeus Hartmann meinte Anton Webern einmal, dass die Zeit kommen werde, wo man seine Melodien auf den Straßen pfeifen werde. Hartmann entgegnete, man werde wohl eher auf sie pfeifen. Leider hat er recht behalten.
Aber korrespondieren die drei anderen Werke in irgendeiner Weise mit dem Populären? Jörg Widmanns „Nachtstück“ wohl eher nicht: „Klangsensible und eruptive Momente wechseln unvermittelt. Zwischen jazzy-secco und ‚Spieluhr‘-Solo setzt das Klavier die Ankündigung des Verrinnens der Zeit: ,12 Glockenschläge Mitternacht‘“, lesen wir auf der Verlagswebsite. Sebastian Fagerlund und Theodor Burkali aber bedienen sich durchaus im Fundus der Populärmusik, und das Werk des Letzteren legt noch eine weitere Spur: Das Wort Passacaglia leitet sich aus dem Spanischen her und meint: die Straße (calle) queren (passe), verweist also auf die gleichen Ursprünge wie das Wort Gassenhauer. Der Ersatz des kleinen ‚g‘ durch die 9 spielt auf die Zahl der Töne des Passacaglia-Themas und das Datum der Uraufführung an: den 09.09.09.

    Anmeldung:

    Für diese Veranstaltung bitten wir um verbindliche Voranmeldung über nachstehendes Formular.
    Sollten Sie verhindert sein, senden Sie uns bitte eine kurze Nachricht an info@oenm.at, damit andere Interessenten die Möglichkeit erhalten, die Veranstaltung zu besuchen.

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