Das MuTh, Konzertsaal
Am Augartenspitz 1, 1020 Wien
PROGRAMM
„Melodie 1.0“ – Bearbeitung für Klavier und Schreibmaschine (1998)
„Magic Flu-idity” for Flute and Typewriter (2018)
„Symphony 1.0“ für 4 Solo- und 8 Tutti-Schreibmaschinen (Arr. R. Struber) (1997)
„Rebonds b” für Schlagzeug solo (1987-89)
„Density 21.5“ für Flöte solo (1936)
„Typing“ für Schreibmaschine solo (2023)
„The Typewriter“ – Bearbeitung für Schreibmaschine und Klavier (1950)
Film zu Arnold Schönbergs Entwurf einer Notenschreibmaschine (2020)
Sechs kleine Klavierstücke op. 19 (1911)
MITWIRKENDE
œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musikEine gar so alte Erfindung ist die Schreibmaschine nicht. Die ersten funktionierenden Geräte wurden im frühen 19. Jahrhundert konstruiert. Ihre eigentliche, uns noch heute bekannte Gestalt und Funktionsweise bekam sie erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Es könnte gut sein, dass die für diese Maschine so typischen Geräusche Vertretern der jüngeren Generation gar nicht mehr bekannt sind: die Anschlaggeräusche, der Glockenton, der daran gemahnte, dass das Zeilenende nah sei, das Schnarren und Rattern der Schreibwalze, das Klicken des Hebels, mit dem sie zu bewegen war – letztlich ein ganzes Arsenal von perkussiven Geräuschen, das geradezu musikalische Qualitäten hat. Unser Schlagzeuger Rupert Struber hat gemeinsam mit dem Flötisten Eric Lamb und unserer Pianistin Nora Skuta diesem hinreißenden Gerät ein ganzes Programm gewidmet, in dem natürlich der Klassiker aller Schreibmaschinen-Kompositionen, Leroy Andersons „The Typewriter“, nicht fehlen darf.
Für die beiden Konzerte in Wien haben wir das Programm um zwei Werke von Schönberg und Varèse erweitert, die zwar nichts mit der Schreibmaschine zu tun haben, aber immerhin hat Arnold Schönberg 1909 eine Notenschreibmaschine erfunden und patentieren lassen, die zwar nie gebaut wurde, aber deren Entwurf deutlich macht, welch große Vorstellungskraft Schönberg auch auf technischem Gebiet hatte. Auch Edgard Varèses „Density 21.5“ hat etwas mit Technik zu tun. 21.5 bezeichnet die Dichte des Edelmetalls Platin. Daraus ließ sich der Flötist Georges Barrère ein Instrument bauen, zu dessen Einweihung Varèse sein Stück komponierte – ein bahnbrechendes Werk in der Flötenliteratur des 20. Jahrhunderts.