Universität Mozarteum, Solitär
Mirabellplatz 1, 5020 Salzburg
PROGRAMM
Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur op. 9 für 15 Soloinstrumente (1906)
Mouvements für Klavier und 12 Instrumente ÖEA (2019)
„Go“ – Ballet imaginaire für Klarinette, Klavier, Schlagzeug und Streichquartett ÖEA (1999/2019)
Ensemblekonzert III für 16 Instrumentalisten ÖEA (2007)
MITWIRKENDE
œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musikSOLISTEN
DIRIGENT
Die Innovationen in der Musik Arnold Schönbergs waren an das Wissen um die geschichtliche Gewachsenheit der musikalischen Sprache gebunden. In seiner Ersten Kammersinfonie stellte er sich einer tradierten Form, deren Anforderungen er ebenso erfüllte, wie er sie neu interpretierte und dabei gleich noch jene Besetzung etablierte – ein Solistenensemble anstelle eines großen Orchesters –, die für die Ensembles für Neue Musik bis heute prägend geblieben ist.
Ein solches Verhältnis zur Tradition prägt auch die anderen Werke des Programms. Philippe Manoury greift die Form des Solokonzertes auf, die freilich ganz neu akzentuiert wird: Dem Solo-Instrument stehen vier Trios gegenüber, die in zehn knappen Sätzen verschiedenste Konstellationen erproben. Charles Uzor hatte „Go“ zwar als Tanzstück intendiert, aber letztlich erklang es bislang nur konzertant, was den Untertitel Ballet imaginaire erklärt.
Friedrich Goldmanns Ensemblekonzert bezieht sein Tonmaterial aus einem Arioso der Bachschen Matthäus-Passion: „Ach Golgatha, unsel’ges Golgatha“. In der Einsätzigkeit korrespondiert das Werk durchaus mit Schönbergs Kammersinfonie, aber deren dramatische Verlaufskurve wird gleichsam umgekehrt: Keine triumphale Schlussgeste findet sich, sondern Zerfall wird auskomponiert.
Mit freundlicher Unterstützung von: