taschenopernfestival
Szene Salzburg, SZENE Theater
Anton-Neumayr-Platz 2, 5020 Salzburg
PROGRAMM
"Spiegelung" – Musik / Theater für zwei Schauspieler und Ensemble (Libretto: Jans-Peter Jahn) UA (2023)
"Souris – A true faker is a great faker is a mystery maker!" – Musiktheater für eine Sängerin, einen Schauspieler bzw. eine Schauspielerin, sieben Instrumente und Elektronik UA (2023)
"Ich habe ihn nie getroffen" – Musiktheater für Sopran, Violoncello und Perkussion UA (2023)
"Oliveros Schafe" – eine Kurzoper nach autobiografischen Notizen (Libretto: Thierry Bruehl und Oxana Omelchuk) UA (2023)
"Zumutung" – Musiktheater-Kammerspiel für kindlichen Sopran, Tenor und fünf Instrumente basierend auf der romanhaften Bildgeschichte "Black Hole" von Charles Burns UA (2023)
MITWIRKENDE
œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musikSOLISTEN
DIRIGENT
Ich mag Max Beckmann
Sophie Calle und andere
Das Taschenopernfestival Salzburg 2023 schaut hinter die Kulissen der Selbst-Darstellung. Und spannt dabei den Bogen über ein Jahrhundert, das es in sich hat. Von Max Beckmann über Sophie Calle bis in die TikTok-Gegenwart.
„Ich mag Max Beckmann, Sophie Calle und andere“ lautet der Titel für das zehnte Taschenopernfestival Salzburg 2023. Hinter diesen beiden Namen outen sich zwei unterschiedlich berühmte Künstler, denen die Einkreisung einer Identität auf unterschiedliche Weise zum Lebensthema geworden ist.
Bei Beckmann geht es um die Hinterfragung der eigenen Identität durch vielfach gebrochene, zumindest jedoch ungeschminkt sich selbst preisgebende und aufdeckende Selbstbildnisse, um den Blick in den Spiegel.
Bei der französischen Konzeptkünstlerin Sophie Calle um die radikale „Bloßstellung“ eines ihr unbekannten Menschen, dessen verlorenes und von ihr irgendwo in Paris gefundenes Adressbuch sie zur Grundlage macht, dem ahnungslosen und ihr ausgelieferten Mann durch Befragungen der Adressaten auf die Spur zu kommen. Diese für Sophie Calle als Kunstaktion gedeutete und schließlich in der Tageszeitung Liberation veröffentlichte indiskrete Dokumentation sorgte in den 1980er Jahren für einen handfesten Skandal, der bis heute nachhallt.
Julia Míhaly, Oxana Omelchuk, Alvaro Carlevaro, Bernhard Gander und Stephan Winkler sind beauftragt worden, sich mit diesem Themenfeld auseinanderzusetzen. In “reizbarer” und militant hochempfindsamer Gegenwart, die im Widerspruch zwischen Achtsamkeit und Wahrung eigener Identität und zugleich lustvoller medialer Omnipräsenz eigener Bedeutung pendelt, erhoffen sich der künstlerische Leiter des Festivals und Regisseur Thierry Bruehl, der musikalische Leiter Peter Rundel und der Dramaturg Hans-Peter Jahn fünf höchst unterschiedliche Perspektiven auf die Diskrepanzen zwischen privatem Sein und inszeniertem Schein.
Eine Kooperation von Klang21 und œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musik