Atelierkonzerte

versunkene landschaft

Freitag, 6. Oktober 2023, 19:30
Samstag, 7. Oktober 2023, 19:30

Künstlerhaus, œnm-Atelier
Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

PROGRAMM

Friedrich Schenker (1942 – 2013)
Monolog für Oboe solo (1972/1986)

Ellen Hünigen (* 1965)
„Von des Cortez Leuten – VERSunkenE Landschaft IV“ für Sopran und Tonband (1989/2006)

Annette Schlünz (* 1964)
„Ach es ...“ für Tuba solo (1991)

Georg Katzer (1935 – 2019)
„L‘homme machine“ für sprechenden Kontrabassisten und Live-Elektronik (1998)

MITWIRKENDE

œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musik
Katia Guedes. Sopran
Markus Sepperer. Oboe
Josef Steinböck. Tuba
Michael Seifried. Kontrabass
Jakob Sigl. Live-Elektronik / Klangregie

Die Musik von Komponistinnen und Komponisten, die in der ehemaligen DDR gelebt und gewirkt haben oder doch zumindest aus dieser „versunkenen Landschaft“ hervorgegangen sind, spielt im Musikleben der Gegenwart nur eine marginale Rolle. Die Ursachen sind vielfältig: Das hat gewiss etwas mit der Geschichtsvergessenheit der Foren zu tun, auf denen zeitgenössische Musik gepflegt wird. Das hat aber auch mit den Umwälzungen des Musiklebens in Deutschland nach 1989 zu tun. Hatten die Künstler aus dem Osten zuvor gleichsam „Exotenstatus“, so waren sie nach Wende Konkurrenten und wurden als solche in der Mehrzahl rasch an den Rand gedrängt. So geriet bald in Vergessenheit, welch originelle Musik insbesondere in den Jahren ab etwa 1970 im Osten entstanden war, als eine junge Komponistengeneration sich über die verordneten ästhetischen Doktrinen hinwegsetzte und mit avancierten Klängen kritisch auf die Wirklichkeit reagierte. Zu dieser Generation gehörten Friedrich Schenker und Georg Katzer. Ellen Hünigen und Annette Schlünz repräsentieren die Jüngeren, die diesen Weg fortsetzten. Ellen Hünigen ist eine Schülerin von Friedrich Goldmann, dessen Bläserquintett im Atelierkonzert im April erklingt. Annette Schlünz hingegen hat u. a. bei Paul-Heinz Dittrich studiert, dessen Kammermusik VI im letzten Ensemblekonzert des Jahres auf dem Programm steht. So kann man mit Recht sagen, dass das oenm im Jahr 2023 der ostdeutschen Musik einen Schwerpunkt widmet.

Im Anschluss an das Konzert präsentieren wir zwei Animationsfilme von Kurt Weiler, zu denen zwei prominente Vertreter der ostdeutschen Avantgarde die Musik geschrieben haben: „Heinrich der Verhinderte“ (1965, Musik: Reiner Bredemeyer) und „Ein gewisser Agathopulus“ (1979/80, Musik: Gerhard Rosenfeld)

Szenenbild aus „Heinrich der Verhinderte“ (Quelle: DEFA-Stiftung)

Am 7. Oktober 2023 findet die Lange Nacht der Museen statt, an dem sich auch der im Künstlerhaus beheimatete Salzburger Kunstverein beteiligt. Hier ein Link zum Programm.

    Anmeldung:

    Für diese Veranstaltung bitten wir um verbindliche Voranmeldung über nachstehendes Formular.
    Sollten Sie verhindert sein, senden Sie uns bitte eine kurze Nachricht an info@oenm.at, damit andere Interessenten die Möglichkeit erhalten, die Veranstaltung zu besuchen.

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